PuebloLibre: Der wirtschaftliche Liberalismus

Das Prinzip von Liberalismus allgemein lautet: jeder hat das Recht, zu tun, das zu tun, was er für richtig hält, solange er nicht die Rechte eines anderen beschneidet. Auf wirtschaftliche Aktivitäten bezogen, bedeutet dies, dass der Staat nur Gesetze erlässt, die die Schädigung Dritter unterbinden sollen und ansonsten den Individuen die größtmöglichen Freiheiten lässt. Daraus ergeben sich Vertragsfreiheit, 

Gewerbefreiheit, Konsumentenfreiheit, Berufsfreiheit und Freihandel. Verfechter des wirtschaftlichen Liberalismus betonen die Bedeutung des Rechtes auf Eigentum als Grundprinzip für die Freiheit des Einzelnen. Historisch gesehen sind John Locke, John Stuart Mill und Adam Smith Begründer des Wirtschaftsliberalismus. 

Die Freie Marktwirtschaft als Staatsprinzip basiert auf der Überzeugung, dass der Markt an sich über Angebot und Nachfrage für die effektivste Verteilung der Ressourcen und für eine funktionierende Wirtschaft sorgt. Durch die Tatsache, dass jeder Handeltreibende nach persönlichem Profit strebt und dabei seine Produktionsmethoden optimiert, wird der Handel optimiert und das insgesamt beste Ergebnis für die ganze Gesellschaft erzielt. Die Theorie, die hinter der freien Marktwirtschaft steht, besagt, dass sich auch ohne den regelnden Eingriff des Staates stets ein Marktgleichgewicht herstellt. Staatliche Massnahmen wir Zölle oder Subventionen werden als hinderlich und verzerrend für den Markt angesehen. Die Vertreter des wirtschaftlichen Liberalismus gehen davon aus, dass der Staat nicht die Aufgabe haben sollte, wirtschaftlich tätig zu sein. Ihrer Meinung nach steigt der Wohlstand in einer Gesellschaft, je mehr Eigentum sich in privater Hand befindet. 

In der Geschichte gab es vielfach Kritik am Wirtschaftsliberalismus und es wurden verschiedene Modelle entwickelt, die soziale Komponente in irgendeiner Weise mit in die wirtschaftlichen Betrachtungen einzubeziehen. In der Regel haben die europäischen Staaten eine soziale Marktwirtschaft entwickelt, die sowohl den wirtschaftlich Tätigen als auch den sozial Benachteiligten in gerechter Weise Zugang zum Markt zu gewähren. Eine ideale Mischung zu finden ist selbstverständlich eine fast unlösbare Aufgabe, die sich zudem sehr kontrovers diskutieren läßt.